Matomo als Open Source Alternative zu Google Analytics

Cloud Services von Marco Welter

Webanalyse
NicoElNino/Shutterstock.com

Nahezu jeder Webseitenbetreiber ist an der Auswertung interessiert, wie viele Besucher seine Seite besucht haben. Weiterführend sind Informationen, wie die Herkunft des Besuchers oder die für den Besucher relevanten Informationen ebenso interessant. Spätestens an diesem Punkt reichen einfache Analysetools nicht mehr aus.

Marktführer in dem Segment ist Google mit Google Analytics. Datenschutzrechtlich ist das nicht nur fragwürdig, weil die IP-Adressen und die Bewegungsinformationen in den USA verarbeitet werden, sondern insbesondere auch dadurch, dass diese personenbezogenen Daten mit weiteren demografischen Daten angereichert werden. Beispielsweise kann Google herausfiltern, wie alt der Besucher ist. Wenn dann der Benutzer auch noch mit seinem Google Konto angemeldet ist, wie das sehr oft bei Android Geräten automatisch der Fall ist, kann der Besucher eindeutig zugeordnet und ein umfassendes Profil erstellt werden.

An all diesen Punkten stören sich die Datenschutzbeauftragten der Landes- und Bundesregierung, da die Datenschutzbestimmungen dadurch (zumindest teilweise) nicht eingehalten werden können.

Matomo, ehemals Piwik, bietet nahezu identische Funktionen und Auswertemöglichkeiten. Dadurch, dass die Software aber auf dem eigenen Webserver installiert werden kann, findet keine Datenweitergabe an Dritte statt und eine Nutzung ist nicht zwingend zustimmungspflichtig.

Matomo kann somit als DS-GVO konformer Ersatz für Google Analytics eingesetzt werden. Die Entwickler haben in den Einstellungen eine extra Kategorie für DS-GVO relevante Punkte integriert.

Google, Cookies und nicht aufgezeichnete Besucher

Wenn Google Analytics eingesetzt wird, wird auf dem PC des Besuchers ein Cookie gesetzt. Da die Datenverarbeitung außerhalb des Unternehmens stattfindet, handelt es sich gemäß DS-GVO und Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) um zustimmungspflichtige Cookies. In den allseits bekannten Cookiebannern ist also eine aktive Handlung des Besuchers notwendig. Er muss den Haken bei „Marketing-Cookies“ selbst setzen. Eine voreingestellte Einwilligung ist nicht zulässig.

Ergebnis davon ist, dass nur noch ca. 50% der Webseitenbesucher überhaupt gezählt werden. Die Auswertung ist somit zwar machbar aber nicht aussagekräftig genug. Insbesondere dann nicht, wenn z. B. Werbekampagnen ausgewertet werden sollen.

Da bei Matomo, wie oben beschrieben, keine Datenweitergabe stattfindet, ist es möglich, Cookies als notwendig zu definieren. Der Zweck dafür ist z. B. die Auswertung der Webseitenbenutzung, um die Seite besser an die Besucher anzupassen.

Matomo kann sogar ohne Cookie genutzt werden, bietet dann aber keine Möglichkeit, wiederkehrende Besucher zu erkennen.

Möglichkeiten mit Matomo

Matomo Übersicht 1

 

Nach dem Login in Matomo finden sich ehemalige Google Analytics Nutzer sehr schnell zurecht. Das Dashboard bietet einen guten Überblick auf die wichtigsten Kennzahlen. Die Auswertung ist immer auf einen Zeitraum eingrenzbar.

Es stehen detaillierte Auswertungen nach Benutzer, Verhalten und definierten Zielen zur Verfügung. In der Gruppe „Besucher“ sind Übersichten nach Orten, Geräten, Uhrzeiten und verwendeter Software möglich.

 

Matomo Übersicht 2

 

Unter„Verhalten“ ist sichtbar, was für Seiten der einzelne Benutzer sich angesehen hat. Darüber hinaus werden Informationen darüber gegeben, welche  Seiten am meisten angesehen wurden. Auch können die Informationen zur durchschnittlichen Verweildauer auf der Seite, die durchschnittlichen Aktionen pro Besuch und neben vielen anderen Informationen auch die Anzahl der neuen und wiederkehrenden Besucher zur weiteren Auswertung genutzt werden.

Ziele erreichen

Matomo Ziele verwalten

 

Jeder Webseitenbetreiber möchte mit seinem Auftritt ein Ziel erreichen. Da diese sehr unterschiedlich sind, können eigene Ziele definiert und anschließend auch bewertet werden.

 

Matomo Übersicht 3

 

Die Anzeige einer Bestätigungsseite kann z.B. als „Konversion“ definiert und gezählt werden. Das Ziel ist in diesem Fall die Bestätigungsseite eines Kontaktformulares.
Die Anzeige im oberen Bild zeigt an, dass es insgesamt 966 Besuche im ausgewählten Zeitraum gab und davon 11 die Bestätigungsseite erreicht haben. Sieben Besucher davon haben direkt auf die Webseite zugegriffen, drei kamen über Suchmaschinen und einer über einen Link von einer anderen Website. Von den 340 Besuchern, welche über Werbekampagnen auf die Webseite kamen, hat niemand das Ziel erreicht.

Dies ist nur ein Beispiel von unendlich vielen, was als Ziel definiert werden kann und welche Rückschlüsse daraus zu ziehen sind.

Erweiterungen

Neben den Standard-Features einer Webseitenauswertung sind je nach Bedarf weitere Detailinformationen gewünscht. Matomo bietet mit dem Tag Manager eine sehr einfache Integration von zusätzlichen Tracking-Tools, die ohne Aufwand durch die IT-Abteilung möglich sind. Die Anwender, die von Google Analytics den Tag Manager bereits kennen, werden hier die gleichen Funktionalitäten vorfinden.

Im integrierten Marketplace bieten spezialisierte Erweiterungen, z.B. „Form Analytics“ für detaillierte Informationen zu Eingabeformularen und „Marketing Campaigns Reporting“ tiefergehende Analysen für die Effektivität von Marketingkampagnen. „IptoCompany“ liefert die Information, welches Unternehmen hinter dem Besucher steht und „Facebook Page Widget“ ermöglicht eine Analyse der Besucher der Facebook Seite. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Plugins und Möglichkeiten.

Fazit

Das Webseitenanalyse wichtig ist, muss nicht diskutiert werden. Wenn dies mit Google Analytics geschieht, ist dies nicht nur in rechtlicher Hinsicht fraglich. Soll die vollumfängliche Analyse bei gleichzeitig hohem Datenschutz möglich sein, sollte auf Alternativen, wie Matomo gesetzt werden.

Wenn auch Sie von Google Analytics zu Matomo wechseln möchten, sprechen Sie uns gerne an.

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